HÜTEHUNDE HÜTEWETTBEWERBE



Hütehunde

Die Hütearbeit an Schafsherden und auch an Rinderherden ist die Aufgabe der sog. Hütehunde.
Die typischen Verhaltensweisen eines Hütehundes sind angeboren und werden vom Menschen lediglich in die richtigen Bahnen gelenkt.

Die Arbeitsweise und das Aussehen des Hütehundes ist von landschaftlichen und klimatischen Bedingungen abbhängig, die sich dann in den unterschiedlichen Hundetypen äußern.

Zu den Hütehunden in den Bergregionen gehört
der Pyrenäen-Schäferhund, der Tibet Terrier,
der Katalanische Schäferhund (Gos d'Atura), der Border Collie und der Bearded Collie
;
zu den Hütehunden in der Steppe und Heidelandschaft zählt
der Schapendoes, der Puli, der Polski Owczarek Nizinny und der Portugiesische Schäferhund (Cao da Serra de Aires);
zu den Hütehunden des Flachlandes
der Deutsche Schäferhund, der Weiße Schweizer Schäferhund
(Berger Blanc Suisse) , der Holländische Schäferhund und der Belgische Schäferhund.

Zu den weiteren Hütehundrassen gehört
der Australien Shepherd, der Rough und Smooth Collie, der Shetland Sheepdog, der Pumi und der Australien Kelpie.
In Deutschland werden noch zur Hütehundarbeit
die sog. Altdeutschen Hütehunde eingesetzt, die folgendermaßen unterschieden werden: Schafspudel, Harzer Fuchs, Westerwälder Kuhhund, Siegerländer Fuchs Gelbbacke, Tiger, Strobel und Stumper.



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Hütewettbewerbe

In Deutschland gibt es zwei Arten von Hütewettbewerben:
das Leistungshüten der Herdengebrauchshunde und das Leistungshüten der Koppelgebrauchshunde - „das Trial“.
Der Begriff Trial beschreibt die traditionellen britischen Hütehunde-Wettbewerbe.


Leistungshüten der Koppelgebrauchshunde – das Trial:
Bei einem Trial wird über einen festgelegten Pacours eine frische Gruppe von vier bis sechs Schafen getrieben, wobei der Hund nur mit Wort- oder Pfeifkommandos dirigiert wird.
Unterteilt ist der Wettbewerb in drei Klassen mit einer bestimmten Zeitbegrenzung bei jedem Durchlauf:
Klasse I: Anfänger
Klasse II: Fortgeschrittene
Klasse III: Offene Klasse

Die Aufgaben des Trials:
1. Outrun: Zunächst muss der Hund in einem weiten Bogen bis hinter seine Schafsgruppe hinauslaufen, ohne diese zu beunruhigen. Die Länge des Outruns beträgt zwischen 80 m in der Anfängerklasse und 800 m in den schwersten internationalen Prüfungen.
2. Lift: Der Hund nähert sich den Schafen ruhig an und nimmt den ersten Kontakt auf.
3. Fetch: Der Hund bringt die Schafe auf möglichst gerader Linie zum „handler“ (Schäfer).
4. Drive: Der Hund treibt die Schafe vom „handler“ weg, meistens über einen dreieckigen Kurs durch zwei freistehende Tore. Die Länge des Treibens beträgt max. 600 m.
5. Shed: Hier muss der Hund zusammen mit seinem Schäfer vorübergehend eine bestimmte Anzahl von gekennzeichneten Schafen innerhalb des sog. „Sheddingring“ abtrennen oder sortieren.
6. Pen: Hier werden die Schafe in einem freistehenden Pferch (2x3m) zum Schluss eingepfercht.


Leistungshüten der Herdengebrauchshunde:
Das Leistungshüten der Herdengebrauchshunde entspricht der in Deutschland traditionellen Art des Hütens der sog. Wanderschafshaltung.
1. Auspferchen: Hierbei werden die Schafe aus einem Elektronetzpferch hinausgetrieben. Die Hunde müssen so aufgestellt werden, dass die Schafe nicht unkontrolliert die Netze umreißen und nur durch die vorgesehene Öffnung des Zauns gehen.
2. Enges Gehüt: Auf einer relativen kleinen Fläche sollen die Schafe grasen, hierbei muss der Haupthund in der sog. „Furche“ laufen und die Schafe innerhalb der Grenze halten. Wenn die Schafe in einem engen Gehüt stehen, ist es besonders wichtig viel Ruhe in die dicht stehenden Schafe zu bringen, damit sie grasen können.
3. Weites Gehüt: Auf einer großen Fläche grasen die Schafe weit verstreut. Hierbei muss der Haupthund zeigen, dass er auch auf weiter Distanz die Kommandos befolgt.
4. Verkehr: Tore und auch andere Hindernisse müssen nach Möglichkeit mit der ganzen Herde fehlerfrei überwunden werden.
5. Einpferchen: Am Ende des Tages bzw. zum Schluss der Prüfung wird die ganze Herde wieder eingepfercht.



Neben verschiedenen anderen Hundesportarten betreiben wir mit unseren Hunden das Hütetraining. Um unser Wissen und die Erfahrungen zum Thema Hütehunde und Hütehundausbildung weiter auszubauen, besuchten wir bei folgenden kompetenten Hütehundausbildern und Fachleuten theoretische und praxisbezogene Seminare:

Oktober 2001: Seminar Hirtenhunde – Hütehunde mit Ramona Huber
August 2002: Herding-Seminar
November 2003: Hütetraining zum Herdengebrauchshund mit Karin Wimmer-Kieckbusch an einer in Deutschland sehr selten gewordenen umherziehenden großen Schafsherde
(rund 1000 Schafe) in Nordhessen.
Juli 2005: Spezialseminar Hütehundausbildung für Ausbilder mit Sandra Zilch
November 2005: IG-Treffen mit Hüteseminar bei Sandra Zilch
Seit 2006 trainieren wir mit unseren Hunden bei einem befreundeten Landwirt und Schäfer an seiner Schafsherde.



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